20 Orte in Hamburg, die zeigen, was für ein Winterwonderland die Elbmetropole ist
Es war einmal… eine Stadt im hohen Norden, die nicht nur im Frühling, Sommer oder Herbst eine Schönheit war, sondern auch im Winter ihre Reize hat. Wenn es klirrend kalt ist und schneit, wenn Hafen, Märkte und Straßen festlich leuchten und die Weihnachtsbäume um die Wette strahlen, heißt es: Einmummeln und raus! Ich zeige Euch tolle Locations, die nur darauf warten, in der kalten Jahreszeit besucht (und fotografiert) zu werden!
Text & Fotos: Susanne Krieg
Orte in der Speicherstadt
Tipp 1: St. Annen im Pulverschnee
Hamburg – ein Wintermärchen. Dazu gehört Schnee, von dem wir dieses Jahr schon einigen hatten. Er macht viele Orte noch einen Tick magischer, als sie ohnehin schon sind – so auch den St. Annenplatz in der Speicherstadt. Achtet mal auf die heilige Anna mit ihrer Tochter Maria: Die “Großmutter” von Jesus und schaut mit ihrer Tochter aus einer Mulde an der rechten Kante dieses schönen Backsteingebäudes über den Fleet. Die Statue erinnert an eine Kapelle mit Leichenhaus, die hier im Mittelalter stand und Pestopfern, Selbstmördern und »armen Sündern« ein würdiges Begräbnis bereitete. Heute befindet sich u.a. ein Snack-Lieferant in diesem Gebäude.
– St. Annenplatz / Google Maps
Tipp 2: Rutschpartie auf dem Kibbelsteg
Eine weitere Empfehlung für einen besonderen Winterort in Hamburgs Speicherstadt ist der Kibbelsteg – obwohl er eigentlich das ganze Jahr über eine schöne Location ist. Könnt Ihr es hören – das Knirschen unter den Schuhen bzw. unter den Fahrradreifen?
– Kibbelstegbrücke / Google Maps
Tipp 3: Puderzucker auf Backstein
Der Kibbelsteg – dieses Mal von oben. Aus dieser Perspektive ist gut zu erkennen, dass der Kibbelsteg eine Doppeldecker-Brücke ist. Über den oberen Steg gelangen bei Hochwasserkatastrophen Feuerwehr, Polizei und Notarzt in die Speicherstadt. Geschossen habe ich das Foto aus dem mehrstöckigen Parkhaus, das sich hier am Brooksfleet befindet. Über dem mittleren Dach könnt ihr sogar die Spitze des Michels sehen. Dieses Motiv gibt’s übrigens auch in meiner kleinen “Postkarten-Manufaktur“!
– CONTIPARK, Am Sandtorkai 6 / Google Maps
Tipp 4: Das Fenster zum Hafen
Für mich bereits ein etablierter Weihnachtsort, den ich jedes Jahr aufsuche: Das Bürogebäude in der Großen Elbchaussee, in dessen Eingangshalle im Winter stets minimalistisch Weihnachtsbäume wie weiß-goldene Krinolinen von der Decke herab hängen. Man läuft hier also selbst in schneelosen Wintern durch einen “weißen Winterwald”…
– Große Elbstraße 43-49 / Google Maps
Tipp 5: Christmette im Michel
Die Christvesper am 24.12. im Michel ist ein echtes Highlight. Ich freue mich schon, wenn man sie wieder ohne Angst vor Viren besuchen kann. Einen feierlicheren Weihnachts-Ort gibt es in dieser Stadt kaum – da kann selbst mein Wohnzimmer nicht mithalten! Den erhabensten Blick auf den Altar und die riesige Lametta-Tanne hat man im Michel von den Emporen. Allerdings sollte man rechtzeitig vor Ort sein, es handelt sich um begehrte Plätze. Dieses Jahr ist pandemiebedingt eine Online-Anmeldung erforderlich. Aber versucht es gar nicht erst – leider sind alle Christvespern im Michel schon lange ausgebucht…
– Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke 1 / Google Maps
Winter-Locations an der Elbe
Tipp 6: Der Ahoi Strandkiosk
Der Strandkiosk ist die weniger beachtete Schwester der Strandperle. Zu unrecht. Sie befindet sich direkt neben der berühmteren Strand-Kneipe und steht dieser in kaum etwas nach. Die Lage am Elbstrand ist genauso so grandios – vor allem aber hat sie auch im Winter geöffnet. InDecken eingemummelt kann man hier schon morgens ein warmes Getränk mit Croissant genießen. Vor allem Hundehalter wissen das zu schätzen.
– Ahoi Strandkiosk, Övelgönne 56-58 / Google Maps
Tipp 7: Die Himmelsleiter
Dieses Foto ist an einem frostigen Novembermorgen entstanden: Auf einer Treppe, die von der Elbchaussee hinunter zum Strand von Övelgönne führt. “Himmelsleiter” nennt sich die Treppe. Was für ein passender Name. Ihr habt dieses Motiv für das Novemberblatt des Elbville-Kalenders 2022 ausgewählt (hier könnt Ihr ihn bestellen). Und beim Betrachten des Fotos könnte man fast meinen, der November sei einer der herrlichsten Monate in Hamburg!
– Himmelsleiter, Elbchaussee / Google Maps
Tipp 8: Der Römische Garten
Wie eine verschneite Burgmauer wirken die in Reih und Glied getrimmten Koniferen, hinter denen sich ein grandioser Blick über die Elbe erstreckt. Diese ungewöhnliche Hecke steht in einem verwunschenen Gartenpark eines Anwesens, das 30 Meter über dem Blankeneser Elbufer auf dem Kösterberg thront. Winter in den Bergen – gibt’s auch in Hamburg! ☺️
– Kösterbergstr. 40E / Google Maps
Der Nikolaifleet von beiden Seiten
Tipp 9: Der Fleet von der Holzbrücke aus
Wenn ich frisch gefallenen Schnee sehe, kann ich nicht anders: Ich muss “Moin” hinein schreiben… Dieses Moin prangt auf dem Geländer der “Holzbrücke”, die eigentlich aus Stein ist. Von ihr aus hat man einen tollen Blick in den pittoresken Nikolaifleet, den alte Bürgerhäuser einrahmen. Das Tüpfelchen auf dem I ist die Elphi, die an diesem klaren Wintermorgen im Hintergrund als Kontrast emporragt.
– Holzbrücke / Google Maps
Tipp 10: Der Nikolaifleet von der Hohen Brücke aus
Und wenn Ihr schon am Nikolaifleet seid, vergesst nicht, ihn auch von der anderen Seite zu fotografieren. Von der Hohen Brücke aus sieht man die alten Häuser noch mal besser, die dazu gehörigen Fronten könnt Ihr in der Deichstraße bewundern – ebenfalls ein hübscher Ort zur Weihnachtszeit!
– Hohe Brücke / Google Maps
Der Hamburger Fischmarkt
Tipp 11: Von der Breiten Straße aus
Am Fischmarkt lassen sich schöne kalte Wintermorgen genießen. Ein herrliches Panorama empfängt Euch beispielsweise von der Breiten Straße aus, die oberhalb des Fischmarkts verläuft. Gerade im Winter hat man durch die kahlen Bäume einen guten Blick auf Dock, Elbe und Kräne! Wenn sich auch noch die Morgensonne blicken lässt, vergißt man die frostigen Hände und es wird einem warm ums Herz!
– Breite Straße Google Maps
Tipp 12: An der Hafenkante
Ein anderer fantastischer Ort, um eine frische Winterbrise zu genießen, ist die Hafenkante, an der Hamburgs Fischmarkt endet. Achtung: Es kann glatt und das Fahrrad-Fahren zur Rutschpartie werden, besonders auf Kopfsteinpflaster. Ich mache leider immer wieder den Fehler und steige selbst noch bei Eis und Glätte auf mein Fahrrad. Warum hat eigentlich noch niemand Winterreifen für Räder erfunden???
– Fischauktionshalle /Google Maps
Hamburgs schönste Weihnachtsbäume
Tipp 13: Oberhafenkantine
In der Vorweihnachtszeit habe ich einen neuen Sport entdeckt: In der Stadt nach schönen Weihnachtsbäumen suchen, um sie zu fotografieren. Nein, die legendäre Alstertanne ist bei Weitem nicht der einzige schöne Christbaum, den es in Hamburg zu bewundern gibt. Mein heimlicher Favorit steht vor der Oberhafen-Kantine, die ohnehin zu meinen absoluten Lieblings-Locations gehört.
– Stockmeyerstraße 39 / Google Maps
Tipp 14: Sprinkenhof
Eine weitere hübsche Tanne (allerdings eine künstliche) steht im Innenhof des Sprinkenhofs – mitten im Kontorhausviertel, umgeben von beeindruckender Backsteinarchitektur.
– Sprinkenhof, Burchardstraße 8 / Google Maps
Tipp 15: Peterstraße
Nicht weit vom Park Planten und Blomen entfernt befindet sich die Hamburger Neustadt: In der Peterstraße steht ein Ensemble alter Hamburger Bürgerhäuser. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Viertel wegen der wiederkehrenden Choleraepidemien dem Erdboden gleichgemacht. Die heutigen Häuser sind streng genommen nur Nachbauten. Aber dennoch schön – vor allem mit Weihnachtsbaum in der Mitte …
– Peterstraße / Google Maps
Hamburger Winterdom
Tipp 16: Budenzauber auf dem Winterdom
Ich halte auf dem Hamburger Winterdom gern Ausschau nach “bodenständigen” Buden zwischen Loopingbahnen, “Laser Pix Shootern” und “Hip Hop Jumpern”. Eine wie die hier. Wirf den Ball! Du benötigst 10 Treffer, um ein ca. 3×3 Meter großes Stofftier (kleiner Scherz) im LKW nach Hause fahren zu dürfen.
– Heiligengeistfeld / Google Maps
Tipp 17: Die Kramer-Witwen-Stuben
Die Kramer-Witwen-Stuben waren Wohnungen für die Witwen der kleinen Händler. Heute ist die schlauchartige Gasse, in der sie sich befinden, Hamburgs letzte geschlossene Hofbebauung des 17. Jahrhunderts. Neben Läden und kleinen Restaurants könnt Ihr hier auch eine original eingerichtete Witwenwohnung besuchen. In der Vorweihnachtszeit fühlt man sich an diesem Ort wie in einem Winter in vergangener Zeit. ⠀⠀⠀⠀
– Kramer-Witwen-Stuben, Krayenkamp 10 / Website / Google Maps
Falls Ihr noch mehr Hinterhof-Enklaven in Hamburg entdecken möchtet, schaut mal hier vorbei:
Tipp 18: Die Eislaufbahn in Planten un Blomen
In Hamburgs “grüner Lunge”, wie sich der Park Planten un Blomen nennt, kann man Schlittschuh laufen. Die EisArena ist mit einer Fläche von 4.300 Quadratmetern sogar die größte Eisbahn Europas. Ich bin keine gute Schlittschuhläuferin, aber schaue mir das Disko-Spektakel gern von der Brücke an. Ab März verwandelt sich die Arena wieder in eine Rollschuhbahn.
– EisArena, Holstenwall 30 / Google Maps
Tipp 19: Das Tor zu Weihnachten
Kunsthandwerk statt Kitsch, Punsch statt Pansch, alte Marktstände und echte Tannen statt Plastik: Das ist der Anspruch des Weihnachtsmarktes auf dem Hamburger Rathausmarkt. Sein Konzept geht auf den Gründer des Zirkus Roncalli zurück. Den Budenzauber betritt man übrigens durch ein leuchtendes „Tor zur Welt“, einer überdimensionalen Version des Hamburger Wappens. Noch nie durch gelaufen? Dann wird’s Zeit!
– Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt / Google Maps
Der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt von oben
Den besten Ausblick auf den Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus? Gibt’s aus dem Turm der St. Jacobi-Hauptkirche an der Mönckebergstraße. An jedem ersten Sonnabend im Monat öffnet darin übrigens das „Café mit Turm und Aussicht“ von 12 bis 17 Uhr. Im Südschiff werden Getränke und Kuchen verkauft, die man in 84 Metern Höhe mit Blick über die Dächer der Stadt genießen kann. Der Erlös geht an soziale Einrichtungen. Wegen der Pandemie findet das Turmcafé momentan nicht statt. Ich baue auf ein Comeback im nächsten Jahr!
Jakobikirchhof 22 / Website / Google Maps
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