Ein Tag in Hamburg: Sightseeing, einkaufen und lecker essen ohne Stress mit der Elbville-Formel
Ihr habt nur einen Tag Zeit, Hamburg zu besuchen. Das ist zwar viiiiel zu wenig! Aber trotzdem will man das Beste daraus machen? Hier kommt meine Glücksformel, mit der Ihr die Stadt und ihre Highlights erleben könnt und dabei entspannt bleibt!
Text & Fotos: Susanne Krieg
Dieser Blogpost enthält keine Tipps für Unterkünfte. Diese findet Ihr hier!
1. Tipp: Frühstück im Café Paris
Wer im “Café Paris” frühstückt, kann zwar keine Franzbrötchen bestellen (die gibt’s hier später noch an anderer Stelle), aber trotzdem ist diese Location der Innenstadt einen Besuch wert: Man speist unter einem prächtigen Kuppelgewölbe mit bemalten Kacheln, unter dem sich im 19. Jahrhundert eine Schlachterei befand. Heute wird hier französisches Essen serviert. So darf sich das “Café Paris” auf die Fahnen schreiben, schon viele Hanseat:innen dazu gebracht zu haben, das Franzbrötchen auch mal gegen ein Croissant, den Labskaus gegen einen Teller Tartar und den Filterkaffee gegen einen Bol de Café au Lait einzutauschen. Meine besondere Empfehlung: das karamellisierte Limonentartelette mit Erdbeeren und Estragonrahmeis. Schmeckt auch am Morgen schon “très magnifique” und stärkt für den erlebnisreichen Tag, der vor Euch liegt! Hier könnt Ihr schon mal einen genaueren Blick auf die Frühstückskarte werfen!
— Rathausstraße 4, Website / Google Maps
2. Tipp: Shoppen am Vormittag in Hamburgs Innenstadt
Viele kommen nach Hamburg, um auch ein wenig shoppen zu gehen. Unweit vom Café Paris könnt Ihr Euch dann auch direkt ins Einkaufsvergnügen stürzen. Die Mönckebergstraße, die parallel verlaufende Spitaler Straße, Gänsemarkt und Hanseviertel sowie der Neue Wall (Hamburgs Luxus-Meile), liegen direkt nebenan. Klein und versteckt: das Levantehaus (Mönckebergstraße 7 / Google Maps), eine gemütlich-hübsche Einkaufpassage mit Glasdach, in die Ihr unbedingt auch mal einen Blick werfen solltet.
Und wo Ihr ohnehin gerade über die Mönckebergstraße flaniert, vergesst nicht, auch auf das Gebäude zu achten, in dem sich das Bekleidungsgeschäft “Thomas i punkt” (Achtung! Nicht nur für Skater!) befindet. Das hübsch verschnörkelte Backsteinhaus mit seinem Wendeltreppen-Türmchen geht bei Shoppingfans einfach viel zu häufig unter:
3. Tipp: Das Rathaus und / oder die Handelskammer von innen bestaunen
Hamburgs Rathaus, auf das die Mönckebergstraße hinaus läuft und in dessen Windschatten auch das “Café Paris” zu finden ist, gehört zu den absoluten Highlights der Stadt. Falls Ihr etwas mehr Zeit an diesem Tag fürs Sightseeing opfern möchtet, solltet Ihr eine Führung durch die prunkvollen Säle mitmachen. Allerdings dauert eine Tour ca. eine bis 1,5 Stunden (mehr Infos hier). Alternativ könnt Ihr auch einen virtuellen Rundgang am Computer machen.
Hinter dem Rathaus versteckt sich Hamburgs Handelskammer. Sie ist weniger bekannt, aber nicht minder hübsch. Man kann sich gar nicht so richtig vorstellen, dass sich darin einmal die Börse befand und kein Ballsaal. Achtung: Ein Besuch der Handelskammer ist leider nur unter der Woche möglich (Website / Google Maps).
3. Tipp: Alsterarkaden und Mellinpassage
Vom Rathaus kommend, seht Ihr links die Alsterarkaden. Dieser rundbogige Gang erinnert bewusst an Venedig:
Wer unter den Arkaden hindurch schlendert, sollte auf die Mellin-Passage achten, ein von Läden gesäumter Tunnel, der die Alsterarkaden wie ein Geheimgang mit dem Neuen Wall verbindet. Jugendstildekor, Engelsköpfe und Fresken der Jahrhundertwende – die Passage, gehört zu den best gehüteten Geheimnissen der Innenstadt (Google Maps). Kleines Highlight am Ausgang Neuer Wall: der schöne, kleine Buchladen “Felix Jud” (Website).
5. Tipp: Auf den Turm des Mahnmals St. Nikolai
Fußläufig zur Innenstadt, an der Willy-Brandt-Straße 60, seht Ihr eine mächtige Ruine: das Mahnmal St. Nikolaikirche, die ehemalige Hauptkirche Hamburgs und zwischen 1874 und 1877 das höchste Gebäude der Welt (!). Der Erinnerungsort für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt. Seit Jahren wird er restauriert, obwohl er als mahnende Ruine bestehen bleiben soll. Für 5 Euro könnt Ihr mit einem gläsernen Lift auf eine Aussichtsplattform in 76 Meter Höhe gelangen und habt einen tollen Rundblick über die Stadt. (Website / Google Maps)
6. Tipp: Den Nikolaifleet mit Franzbrötchen genießen
Auf der anderen Seite der Willy-Brand-Straße findet Ihr Hamburgs malerischsten Kanal, den Nikolaifleet. Im 12. Jahrhundert war er die Keimzelle des Hamburger Hafens. Einheimische wie Besucher lieben diesen Fleet, nicht zuletzt wegen der hbschen Häuser, die seine sanft geschwungene Kurve säumen. Ganz am Ende ragt auch noch die Elbphilharmonie empor. Die alten Fachwerkgebäude sind das letzte erhaltene Ensemble althamburgischer Bürgerhäuser. Den besten Blick gibt’s von der Holzbrücke (Google Maps). Dort findet Ihr auch einen Bäcker, der leckere Franzbrötchen verkauft (schön saftig und gleichzeitig knusprig). Höchste Zeit, Hamburgs Nationalgebäck gemeinsam mit einem unvergleichlich pittoreskem Panorama zu genießen!
6. Tipp: Zum Mittagstisch ins Vlet in der Speicherstadt
Vom Nikolaifleet aus ist es nur ein Katzensprung hinüber in Hamburgs altehrwürdige Speicherstadt. Bestaunt Brücken, Backstein-Speicher und Kanäle. Falls Euch das Franzbrötchen noch nicht gesättigt hat, ist es nun Zeit für einen kleinen Mittagstisch. Wer original Hamburger Küche mit exquisit-modernem Touch genießen möchte, sollte das Restaurant Vlet besuchen. Während man bei der Abendkarte etwas tiefer in die Tasche greifen muss (absolut berechtigt!), ist das Mittagsmenü hier erstaunlich erschwinglich. Ihr bekommt richtig gutes Essen serviert, was Kenner:innen vor allem an den Saucen merken! Noch dazu ist das Vlet eine tolle Location in einem alten Speicher mit Blick auf die Kibbelstegbrücke. (Website / Google Maps)
7. Tipp: Mit Kaffee eindecken
Bereits 1677, d.h. acht Jahre früher als Wien, eröffnete Hamburg sein erstes Kaffeehaus. Hamburg ist heute Europas größter Umschlagplatz für Kaffeebohnen – gelagert werden sie u.a. immer noch in der Speicherstadt, weshalb einem auch beständig der Duft gerösteter Bohnen in die Nase steigt. An so gut wie jeder Ecke gibt es die Möglichkeit, Kaffee zu holen. Wo solltet Ihr Vorrat kaufen? Zum Beispiel in der Kaffeerösterei Kehrwieder 5 ( Website / Google Maps): Schönes Lagerhallen-Ambiente,Unmengen leckerer Kaffeesorten und noch dazu feine Kuchen und Törtchen.
8. Tipp: Stippvisite an den Sandtorhafen
Zwischen Speicherstadt und Hafencity liegt der Sandtorhafen (Google Maps), an dessen nördlicher Spitz die Elbphilharmonie thront. Dieser „Traditionsschiffhafen“ wurde vor mehr als 150 Jahren als das erste künstliche Hafenbecken der Stadt angelegt. Am Ponton trifft heute alt auf neu. Inmitten moderner Bauten haben hier auch historische Schiffe festgemacht, auf denen man teilweise wieder in See stechen kann. Besonderer Blickfang sind der “Greif”, ein schwimmender Vintage-Kran, in dem sich ein Hotel sowie Harrys kultig-schräger “Hafenbasar” befindet. Hier eine kleine Doku zu dieser Hamburger Instanz:
Aber auch die „Seute Deern“ (Plattdeutsch für „Süße Deern“) ist ein schickes Schiff. Schaut Euch einfach mal um und wandert dann gemütlich hinüber zur Elphi, um die es im nächsten Tipp gehen wird.
9. Tipp: Panorama-Plattform der Elbphilharmonie
Der Besuch der Elbphilharmonie und ihrer öffentlichen Panoramaplattform auf 37 Metern Höhe ist ein Muss. Hier bietet sich Euch ein rundum spektakulärer Blick auf die Innenstadt und den Hamburger Hafen. Eine 82 Meter lange, gebogene Rolltreppe führt Euch durch das Gebäude zur so genannten Plaza hinauf. Diese ist für jedermann zugänglich und kostenlos. Es kann jedoch viel los sein (hauptsächlich am Wochenende). Um sicher zu gehen, dass Ihr zu einem bestimmten Zeitpunkt Zugang habt, könntet Ihr einen Tag im voraus online Tickets buchen. In diesem Fall wird jedoch eine Buchungsgebühr von 2,00 € pro Ticket erhoben. (Googel Maps / Website)
10. Tipp: Mit der HVV-Fähre zum Fischmarkt
Direkt hinter der Elphi liegt ein Steg mit einer Haltestation der HVV-Fähren, die zu Hamburgs öffentlichen Verkehrsmitteln gehören. Es lohnt sich, ein Ticket am Automaten zu ziehen und mit der Linie 72 hinüber zu den Landungsbrücken zu gondeln. Dabei habt Ihr noch mal einen tollen Blick auf das Konzerthaus und könnt sicher noch das eine oder andere beeindruckende Foto machen. An den Landungsbrücken empfängt Euch typische Hafenatmosphäre: Meist ist sehr viel los zwischen Cap San Diego, Rickmer Rickmers und all den Fischrötchen-Imbissen und Souvenir-Shops. Nehmt ein weiteres Mal die Fähre. Dieses Mal steigt Ihr in die Linie 62, um hinunter zum Fischmarkt zu fahren.
11. Tipp: Der perfekte Tag in Hamburg endet mit Drinks und Flammkuchen im Liberté
Am Fischmarkt endet dieser Tag – und zwar wieder auf Französisch im “Liberté”. Die Bar in dem schicken schwarzen Holzbau auf dem Anleger-Ponton ist Hamburg-Feeling pur. Wenn die Fähren an- und ablegen, kann es schon mal vorkommen, dass der Sun-Downer festgehalten werden muss, weil die Bar ins Schwanken gerät. Aber das tut man doch gern, wenn man dafür das Dock 11, Containerschiffe und nach hinten hinaus die Fischauktionshalle bewundern darf. Übrigens schmeckt auch der Flammkuchen im Liberté hervorragend – ganz unabhängig von der grandiosen Kulisse. (Website / Google Maps)
Ihr habt ein ganzes Wochenende Zeit, Hamburg zu erkunden? Dann schaut in meine Tipps für zwei perfekte Tage!
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