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Was tun in Corona Zeiten? 20 Tipps für Hamburg: Masken auf und los!

Ihr scharrt schon mit den Füßen und wartet nur darauf, endlich wieder Hamburg entdecken zu können? Doch Corona hält die Welt leider immer noch in Atem und macht einem in vielerlei Hinsicht einen Strich durch die Rechnung… Klar, Gesundheit geht vor. Aber, hey, Hamburg lässt sich auch genießen, wenn Vorsicht und Abstand geboten sind. Man muss auf der Suche nach Beschäftigungen manchmal nur etwas um die Ecke denken … Also, Masken auf und los!

TEXT UND FOTOS: Susanne Krieg aka Frau Elbville

Tipp 1: Villen gucken am Leinpfad

Für „Housespotter“ wie mich ist der Leinpfad ein perfekter Ort: Als eine der feinsten Adressen Hamburgs dürfte hier die Millionärsdichte besonders hoch sein und entsprechend viele herrliche Villen kann man hier bestaunen – mit paradiesischen Grundstücken zum Wasser, auf denen allein schon die Gartenhäuschen ein Fall für Architectual Digest sind. Wer wirklich einen guten Geschmack hat, kann man am Leinpfad ganz leicht auf einem Corona-freundlichen Spaziergang erkennen. Denn nur wenige Villen schotten sich ab – durch Mauern oder hohe Hecken würde man sich ja selbst das Beste rauben, was das Wohnen hier zu bieten hat: den Blick aufs Wasser. Früher war der Leinpfad übrigens mal ein Treidelpfad, auf dem Pferde Kähne an langen Leinen flussabwärts zogen. Heute gehört die Straße am Kanal zur Veloroute 4. Autofahren dürfen hier nur noch die Anwohner, was das Spazieren umso angenehmer macht. ⠀

Der Leinpfad auf Google Maps


Tipp 2: Mit der HVV-Fähre durch den Hafen gondeln

Was tun in Corona Zeiten in Hamburg? HVV Fähre fahren!

Hamburgs „Öffis“ bestehen ja nicht nur aus Bussen und Bahnen, sondern auch aus Fähren. Auf den meisten gibt es sogar ein luftiges Oberdeck, von dem aus man wunderbar den Hafen beobachten kann. Ihr habt die Wahl zwischen diversen Linien. Meine Top-Strecken: Linie 61 (Landungsbrücken – Altona (Fischmarkt) – Dockland – Waltershof-Neuhof und zurück; oder Linie 62 (Landungsbrücken, Altona (Fischmarkt) – Dockland -Neumühlen – Bubendeyufer-Finkenwerder und zurück.

Hier findet ihr die Fahrpläne  mit genauem Überblick.


Tipp 3: Durch den Alten Elbtunnel laufen

Es ist immer wieder ein Erlebnis: Einmal durch den Alten Elbtunnel zu laufen und in Steinwärder auf der anderen Seite den Blick auf die Stadt mit Michel, Elbphilharmonie und Co. zu genießen. Der Eingang in die Röhre, ein Stück früher Ingenieurskunst aus dem Jahre 1911, befindet sich an den Landungsrücken von St. Pauli und bitte, bitte nehmt die Treppen hinunter in die Tiefen! Sie sind zwar ein leicht gruseliges, schwindelerregendes Erlebnis, aber dafür unvergesslich und derzeit gesünder, als sich mit mehreren Personen in den Aufzug zu quetschen.

Adresse: Bei den St. Pauli-Landungsbrücken, 20457 Hamburg / Google Maps

Tipp 4: Den Schleichweg zwischen Alsterarkaden und Hafen ablaufen

Die Alsterarkaden in der Innenstadt sind nicht nur ein schöner Bogengang mit feinen (momentan nur begrenzt geöffneten) Läden, sondern tatsächlich auch Teil eines eher unbekannten Wanderweges! Die Arkaden setzen sich nämlich nahezu durchgängig in diverser Form entlang des Alsterfleets bis hinunter zur Stadthausbrücke fort. Danach kann man immer weiter entlang des Fleets sogar bis zur Elbe spazieren. Eine Art Schleichweg, den ich Euch hier mal im Stadtplan eingezeichnet habe. Ist das nicht eine tolle Alternative zum Shoppen in der City?


Tipp 5: Die Speicherstadt mit der Kamera entdecken

Hamburgs Speicherstadt ist ein einzigartiger Ort aus Backstein-Schluchten, Fleeten und Brücken, die man vor allem in Pandemiezeiten entdecken kann, ohne anderen Menschen  zu nahe zu kommen. Warum nicht mal die Kamera einpacken oder das Smartphone zücken und Hamburgs Welterbe aus rotem Klinker fotografisch entdecken? In diesem Blogbeitrag gebe ich hierfür ein paar Tipps. Und das Tolle: Meistens hängt an diesem magischen Ort der Duft von frisch gerösteten Kaffeebohnen in der Luft, denn hier  gibt es viele Kaffee-Manufakturen, die ständig rösten müssen, denn Kaffee trinken die Menschen immer… Coffee-to-go empfehle ich bei der „Speicherstadt Rösterei“ (am besten eigenen Becher mitbringen). Den Kaffee kann man dort auch für die heimische Kaffeemaschine mitnehmen, gemahlen oder als ganze Bohnen. Meine Lieblingssorte: „Ebbe und Flut“.  


Tipp 6: Hamburgs schönste Parkbänke ausfindig machen

Parkbänke in Hamburg mit Aussicht: Altonaer Balkon

Ebenfalls absolut wichtig in Corona-Zeiten: Immer wissen, wo sich schöne Parkbänke befinden. Hier kann man sein mitgebrachtes Picknick an der frischen Luft genießen. Ein Buch lesen oder einfach nur einen herrlichen Blick haben. Die Bank auf dem Bild steht am Altonaer Balkon. Weitere Tipps für grandiose Parkbänke habe ich in diesem Blogbeitrag zusammen getragen. Wenn ihr noch andere Tipps für Sitzgelegenheiten habt, her damit!


Tipps 7: Hamburgs neue Vélorouten entdecken

Das Rad: Viel weniger Stress als das Auto. Für mich jedenfalls. Schon allein, weil man keinen Parkplatz finden muss. Und die Radwege Hamburgs werden auch immer besser. Die Stadt arbeitet zumindest hart daran, sie auszubauen und sicherer zu machen. Im Herbst 2019 durfte ich eine brandneue Fahrradroute in Hamburg mit einweihen! Es ging über die Elbbrücken durch den Hafen und den Alten Elbtunnel: „Die blaue Route“, wie die Tour heißt, war großartig. Wenn Ihr sie nachfahren möchtet, schaut euch die genaue Route hier an. Dort gibt es außerdem noch viele weitere Tipps für Fahrradfahren in Hamburg.


Tipp 8: Dem Treppenviertel in Blankenese einen Besuch abstatten

58 Treppen mit 4.864 Stufen ziehen sich durch Hamburgs „Riviera“, dem Treppenviertel von Blankenese. Idyllisch klebt es am Elbhang und wirkt mit seinen ehemaligen Fischerkaten und Gassen wie aus einer Astrid-Lindgren-Welt. Früher lebten hier Seeleute und manch ein Kapitän, heute wohnen hier die Gutbetuchten, auch wenn die Häuser eher klein und putzig wirken. Ein Ort, an dem man immer wieder neue Ecken, paradiesische Gärten und versteckte Aussichten entdeckt. Und unten am Strand locken sogar Leuchttürme und alte Schiffswracks… Ich habe diesem kleinen Königreich im Westen der Stadt sogar einen eigenen Blogbeitrag mit Tipps zum Erkunden gewidmet.


Tipp 9: Die Peking besuchen

Was tun in Corona Zeiten Hamburg Peking

Die Peking, Baujahr 1911, ist als maritimes Wahrzeichen seit kurzem  zurück in Hamburg, nachdem sie viele Jahre in New York im South Street Seaport Museum lag. Auf Zwischenstation befindet sie sich derzeit im Hafenmuseum auf der Veddel, genauer gesagt im Hansahafen, wo man sie ohne Eintritt zu zahlen, bestaunen kann – vorerst zwar nur von außen, aber das ist definitiv auch schon einen Besuch wert. Demnächst soll die Peking ihren Platz im neuen Hafenmuseum finden, das aber erst zwischen 2023 und 2025 eröffnen wird. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

Adresse: Hansahafen, Kopfbauschuppen 50a, 20457 Hamburg  / Website/ Google Maps⠀⠀⠀⠀


Tipp 10: Freiluftgalerien besichtigen

Eigentlich gibt es in Hamburg ganz schön viel Kunst, die man draußen auf der Straße und an der frischen Luft bestaunen kann: Streetart und Graffito. Ich habe in zwei Blogartikeln festgehalten, wo sich besonders tolle Werke aus der Sprühdose finden lassen. Für Teil I bitte hier und für Teil II bitte hier entlang!


Tipp 11: Die besten Panorama-Blicke genießen

Das Panorama de Luxe auf diesem Bild befindet sich an der Elbchaussee und nennt sich passenderweise „Himmelsleiter“ (Google Maps). Über eine lange Treppe gelangt man bis hinunter an den Elbstrand, an dem es sich herrlich spazieren lässt. Aber das ist längst noch nicht alles, was Hamburg an grandiosen Ausblicken zu bieten hat. Mehr Inspiration für Orte, die Ihr aufsuchen solltet, findet ihr in diesem Blogbeitrag!


Tipp 13: An der Bunthäuser Spitze durchatmen

Wilhelmsburg ist ein bei vielen Hamburger*innen zu unrecht verkannter Ort. Dabei finden sich hier beispielsweise so schöne Frischluft-Enklaven wie der kleine Leuchtturm „Bunthäuser Spitze“. Er markiert das südöstlichste Ende der Elbinsel Wilhelmsburg, vor der sich die Elbe in Norder- und Süderelbe aufteilt. Man darf den grün-rot-weißen Mini-Leuchtturm von Wilhelmsburg sogar hochklettern – was Ihr unbedingt tun solltet, denn von oben hat man eine fantastische Sicht auf den Fluss, die Deiche und eine verwunschene Umgebung. Direkt nebenan befindet sich übrigens auch die „Bunthaus“- Craft-Brauerei, in der man hoffentlich bald auch wieder vor Ort lecker Bier kaufen und trinken kann…

Bunthäuser Spitze / Website / Google Maps


Tipp 14: In einer Frischluft-Bar einen Drink genießen

Das Liberté: Bar am Wasser gebaut. Fischmarkt Hamburg

Noch befinden wir uns im Lockdown, doch in den nächsten Wochen, so heißt es zumindest, soll es mehr und mehr Öffnungen geben. Auch Cafés und Bars wird man dann wieder besuchen können, vor allem, wenn diese Terrassen oder Biergärten haben (natürlich müssen wir dann trotzdem noch Abstand halten). In diesem weiterführenden Blogbeitrag findet Ihr meine Tipps für Lokalitäten, in denen man draußen sitzen kann und dabei auch noch einen schönen Blick auf’s Wasser hat – wie zum Beispiel im neuen Liberté auf einem Ponton am Fischmarkt (siehe Foto oben)!


Tipp 15: Den Ohlsdorfer Friedhof besuchen

Der Ohlsdorfer Friedhof ist der größte Parkfriedhof der Welt – und umfasst eine Fläche von unfassbaren 566 Fußballfelder! Man muss sich schon mehrere Tage Zeit nehmen, um sich das Areal mit seinen Mausoleen, berühmten Gräbern und interessanten Geschichten zu erschließen. Für manch einen vielleicht ein etwas morbider Ausflug, aber lasst es Euch gesagt sein, es ist ein wunderschöner Flecken der Stadt, besonders wenn die Natur wieder grün wird! Wer wie ich ein Faible für Backsteinexpressionismus hegt, muss sich z.B. unbedingt das streng geometrische Krematorium am Eingang anschauen und die Kapelle 13 ganz am anderen Ende des Parks. Beide Gebäude sind von Hamburgs Backsteinpapst Fritz Schuhmacher in den 1920ern entworfen worden. Das hier gezeigte Bild der Rokoko-Engelchen ist wiederum auf dem Althamburger Gedächtnisfriedhof am Parkeingang entstanden, auf dem berühmte Hamburger*innen geehrt werden. Auf der Website des Friedhofs finden sich jede Menge Infos und Pläne, die einem sagen, wer wo begraben liegt und welche Gräber besonders interessant sind.

Fuhlsbüttler Str. 756, 22337 Hamburg / Website / Google Maps⠀⠀⠀⠀⠀


Tipp 16: Die Kapitänshäuser von Övelgönne bestaunen

Ich bin ein Riesen-Fan des Strandweges unten an der Elbe in Övelgönne. Nicht nur, weil man hier super „House-Spotting“ betreiben und hin und wieder sogar auch einen Blick durch Butzenfenster erheischen kann – nein, Övelgönne hat mich schon als Kind wegen seiner maritimen Geschichte fasziniert. Ich glaube, meine Mutter war schuld, denn sie hat mir irgendwann mal erzählt, dass in den Häusern am Strand früher die Kapitänsfrauen saßen, auf die Elbe hinaus schauten und sehnsüchtig (oder auch nicht so sehnsüchtig) auf die Rückkehr der Schiffe ihrer Männer warteten. Das ha sich als Bild für immer auf meiner Festplatte eingebrannt… Und dann noch die Puffhunde, die man in manchen Fenstern stehen sieht. Es gibt auf diesem Strandweg einfach so viele Details an den Häusern zu entdecken, dass man ganz vergisst, auf die Elbe hinaus zu schauen. Welche „heiße“ Geschichte sich hinter den Porzellanhündchen verbirgt, erfahrt ihr übrigens in diesem Blogbeitrag.  

– Strandweg in Övelgönne / Google Maps


Tipp 17: Durch das Komponistenquartier schlendern⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

 

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Die Peterstraße, die ihr in diesem Instagram-Post seht, ist für Hamburg etwas Besonderes, denn mehrstöckige Fachwerkhäuser gibt es nur noch wenige in dieser Stadt – die meisten sind Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wegen der wiederkehrenden Choleraepidemien abgerissen worden. Rund um die Peterstraße befand sich früher einmal eines der berüchtigten Hamburger „Gängeviertel“, die damals größten Slums Europas. Die Häuser sind eigentlich Nachbauten und man kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass die Menschen hier einmal in katastrophalen Verhältnissen gelebt haben. Hinter der Häuserreihe gelangt Ihr in einen Hof, der einem ansatzweise einen Eindruck von der Enge von damals vermittelt. Jemand, der übrigens in der Peterstraße geboren wurde, ist Johannes Brahms – einer der wenigen Bewohner, der schließlich den Weg aus der Armut fand – als weltberühmter Komponist. Ihm zu Ehren gibt es hier ein kleines Museum, in dem Besucher sogar vielleicht bald wieder auf einem Flügel spielen dürfen, an dem schon Brahms gesessen hat! Nebenan gibt es weitere Museen, die Teil des sog. Komponistenquartiers sind und ebenfalls Musiker vorstellen, die in Hamburg gelebt und/oder gearbeitet haben: Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Adolf Hasse, Fanny und Felix Mendelssohn sowie Gustav Mahler.


Tipp 18: U-Bahnstationen besichtigen

Was ich momentan nach Möglichkeit am meisten meide, sind Fahrten mit Bussen, U- und S-Bahnen. Eigentlich bewege ich mich derzeit nur mit dem Fahrrad durch die Gegend und bin froh, dass ich durch unsere Wohnungslage in Altona-Altstadt auch so gut wie alle Orte, zu denen ich kommen muss, per Rad erreiche. Mein Vorschlag: Statt U-Bahn zu fahren, klappert doch einfach mal ein paar tolle U-Bahn und S-Bahnstationen mit dem Fahrrad ab, um sie zu besichtigen und zu fotografieren. Es gibt da wirklich einige Highlights in Hamburgs Untergrund. Wo genau, verrate ich Euch in diesem schon etwas älteren Blogbeitrag. Aber nicht vergessen: Auch am Bahnsteig gilt „Abstand halten und Maske auf“!


Tipp 19: Die Große Elbstraße entlanglaufen (Hafenkante)

Eine meiner absoluten Lieblingsstraßen der Stadt? Die Große Elbstraße. Sie hat alles, was Hamburg zur schönsten Stadt der Welt macht: Maritimes Flair, Fischbrötchen, Wasser, Kräne, Elbe, coole Backsteinbauten und andere interessante Architektur, mehrere HVV-Fährenanschlüsse, einen super Fahrradweg, tolle Fotospots und und und…  Am besten schaut ihr selbst, falls Ihr es nicht schon längst wisst.


Tipp 20: St. Pauli am Tag

Wehmütig erinnere ich mich an die Zeiten, in denen man auf St. Pauli noch die Nacht zum Tag machen konnte. Geht es nur mir so? Meine letzte Nacht auf dem Kiez liegt gefühlt ein Jahrhundert zurück. Man ertappt sich momentan häufig bei der Frage, ob wir jemals wieder so unbeschwert wie früher in Kneipen und auf Konzerte gehen werden… Ich hoffe, all die kleinen Läden, Kaschemmen und Spelunken werden diese Krise überstehen, denn gerade sie machen für mich das Herz von St. Pauli aus. Vergesst den Kiez nicht und besucht ihn doch einfach mal am helllichten Tage. Ich finde, seine Fassaden und Straßen leuchten erstaunlich bunt. Derzeit gibt es in verschiedenen Straßen sogar eine kleine Corona-freundliche Freiluft-Galerie an Hauswänden zu bestaunen, die der Künstler Christian Heidemann mit Bildern von bunten Kiez-Fassaden gemacht hat. Hier findet Ihr mehr zum Projekt und einen Plan zur Ausstellung.

 

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hallo

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