Überspringen zu Hauptinhalt

Hamburger Seemannsgarn: Von Kedelkloppern, der Mutter der Matrosen und kunstvollen Kapitänsbärten

„Und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!“ – so lautet ein Seglergruß, mit dem man jemandem Glück wünscht. Die neue Elbville-Postkarte, auf der Ihr diesen Spruch findet, ist also genau das Richtige für den ersten Tag im neuen Jahr 2022. Ich nehme sie zum Anlass, Euch hier ein bisschen Seemannsgarn aus Hamburg zusammen zu tragen. Und ich verspreche Euch, dass es garantiert nicht zusammen gesponnen ist, sondern auf Tatsachen beruht!

Die geheime Sprache der Kedelklopper

Bis ins 20. Jahrhundert gab es im Hamburger Hafen Berufe, die heute nicht mehr existieren. Eine Arbeit, die nur geringe Achtung genoß und von sogenannten „Schietgängern“ verrichtet wurde, war das Reinigen der Schiffe während der Liegezeiten. Eine spezielle Gruppe unter den „Schietgängern“, die „Kedelklopper“, kletterten mit Karbidfunzeln in die stinkenden Kessel der Dampfschiffe, um sie mit schweren Hämmern vom Ruß zu befreien. Oftmals waren die dunklen, engen Kessel noch gar nicht richtig abgekühlt – eine gefährliche Arbeit, bei der es Jedes Jahr zu Explosionen kam. Die Kedelklopper blieben unter sich und entwickelten dabei eine eigene Sprache, die ihnen das Gefühl gab, besondere „Lords“ zu sein. Kedelklopperisch sprach man in Nachbarschaft und Familie. Und das funktionierte so: Die anlautenden …

An den Anfang scrollen