Hamburgs Speicherstadt fotografieren: Locations abseits typischer Motive
Hamburgs Speicherstadt ist einmalig auf der Welt: Ein Grand Canyon aus Backstein-Schluchten, grandiosen Fleeten, Kanälen und Brücken. Doch Ihr möchtet nicht nur die üblichen Klassiker fotografieren, sondern interessiert Euch auch für besondere Motive? Dann kommt mit auf einen meiner Photo Walks durch Hamburgs Weltkulturerbe aus Klinker – oder lasst euch erst einmal durch diesem Beitrag inspirieren, in dem ich Euch an einige tolle Orte lotse, die weniger bekannt sind, aber dennoch fotogen. Entdecker-Modus an!
Pickhuben
Tipp für einen interesanten Hinterhof gefällig? Wer am St. Annenufer in die Straße Pickhuben einbiegt, kommt auf der rechten Seite an einem Eingang vorbei, der in den sogenannten “Sandtorkai-Hof” (Block H) führt. Bitte eintreten! Und plötzlich steht Ihr in einem schönen, alten Hof:
Rechterhand geht es zu einer Balkonbalustrade mit Blick über den Kleinen Fleet:
Falls Ihr mal ein Hochzeitspaar fotografieren wollt, wäre dieser Balkon sicher ein toller Ort, um es zu platzieren! Hierfür könnt Ihr auch auf die andere Seite des „Kleinen Fleets“ laufen und das Paar von dort aus fotografieren, wie es vom Balkon winkt ;-)!
Was aber verbirgt sich eigentlich hinter dem skurrilen Namen „Pickhuben“? Meine Recherche ergab, dass es verschiedene Deutungen gibt. Zum einen könnte es „Pechhauben“ heißen und darauf hinweisen, dass hier einst allen zum Tode Verurteilten der Kopf mit Pech bestrichen worden ist. Einer anderen Auslegung zufolge könnte es sich aber auch um „Pechhaufen“ handeln und darauf hin deuten, dass am Pickhuben früher Pech gelagert wurde, mit dem man Schiffe reparierte.
— Pickhuben 4, Google Maps
Im Backstein-Paradies
Entstanden ist die Speicherstadt zwischen 1885 und 1927 als größter Lagerhauskomplex der Welt. Die prunkvollen Bauten aus Backstein trugen dazu bei, dass der Ort 2015 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Rund um den Neuen Wandrahm, einer Kopfsteinpflasterstraße, könnt ihr ganz gut ein paar verschiedene Backstein-Fassaden fotografieren. Meine Lieblingsfassade ist diese hier:
Die meisten der Speicherstadt-Bauten lassen sich dabei der „Hannoverschen Schule“ zuordnen, einer neugotischen Backsteinarchitektur, die seit 1860 die Gebäude Norddeutschlands bestimmte. Der Stil geht zurück auf Conrad Wilhelm Hase, der als Hochschullehrer in Hannover ganze Architektengenerationen beeinflusste.
Unverputzte Ziegel waren dabei pflegeleicht, robust und schlicht. Überall könnt Ihr hier fotogene Beispiele finden, die zeigen, wie kunstvoll Backstein verbaut werden kann.
In diesem Beitrag auf meinem Blog erzähle ich übrigens noch mehr über Hamburgs “bildschöne” Backsteinbauten – für alle, die wie ich einen Backstein-Fetisch haben… Hier noch mehr Ziegel-Kunst aus der Speicherstadt:
Extra-Tipp:Wenn es geregnet hat, finden sich am Neuen Wandrahm übrigens auch tolle Pfützen, in denen Ihr Spiegelungen einfangen könnt wie diese:
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— Neuer Wandrahm / Google Maps
Das Wasserschloss von hinten
Viele kennen den Blick auf das Wasserschloss, wenn man auf der Poggenpolbrücke steht. Falls man nicht schon selbst auf dieser Brücke gestanden hat, hat man es mit großer Sicherheit schon mal auf Bildern gehen. Doch auch von der rückwärtigen Seite gibt es ein interessantes Motiv ab. Hier befindet sich der Eingang zu einem Restaurant. Daneben der Zugang zum Teekontor, in dem über 250 Teesorten angeboten werden. Einst beherbergte das Gebäude die Windenwächter der Speicherstadt, die die Zugwinden der Speicher warteten, mit denen Waren aus den Booten in die Lagerhallen gehievt wurden.
— Alter Wandrahm / Google Maps
Ein Parkhaus mit bester Aussicht!
Selten bin ich mit dem Auto in der Speicherstadt, da ich ja bekannterweise mein Fahrrad bevorzuge, wenn ich in der Stadt unterwegs bin. Einmal war ich dann doch mit dem Auto dort und musste irgendwo parken. Dadurch habe ich diesen tollen Fotospot entdeckt: Das Parkhaus direkt neben der Kibbelstegbrücke, von dem man einen grandiosen Blick auf den grünen Fleet hat. Fahrt am besten so weit nach oben wie möglich! Mit etwas Geduld kommt vielleicht auch eine Boot vorbei, wenn Ihr aus schwindelnder Höhe hinunter schaut!
— Am Sandtorkai 6 / Google Maps
Und wo kriege ich diesen Blick?
Und wo wir schon mal in der Nähe sind, könnt Ihr auch gleich noch in die etwas versteckte Markthalle gehen, die sich im Speicher links neben der Kibbelstegbrücke befindet. Hier gibt es verschiedene Essensstände, an denen man sich Mittagessen holen kann. Mein Tipp: Der Flammkuchenstand. Der hat nicht nur leckeres Essen, sondern auch die besten Fensterplätze, von denen man einen weiteren schönen, nicht häufig fotografierten Blick auf den urigen Fleet und die Doppeldeckerbrücke hat.
— Am Sandtorkai 23 / Google Maps
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